Freitag, März 29, 2024
Bauherrnopfer

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Die Seitenwände des Carports

Im Norden grenzt unser Grundstück an ein weiteres das zu Beginn der 90er bebaut wurde. Sowohl das Haus als auch die Bepflanzung wurde in dieser Zeit angelegt. So stehen an unserer Grundstücksgrenze ein paar alte Thujen und eine besonders große Trauerweide. Vor allem die Weide bereitete uns immer wieder Probleme. Nicht nur, dass dieser Baum unglaublich viele Blätter abwirft und damit sämtliche Dachrinnen verstopft, wurden die brechenden Äste zum Problem. Vor einigen Jahren ragte ein Ausleger des Baum über sieben meter weit über unser Grundstück. Die brechenden Äste beschädigten oft unsere Autos die darunter parkten. Glücklicher Weise wurde nie jemand verletzt.

Allerdings war dieser Baum einer der Gründe für die Errichtung des Carports und der Eingangsüberdachung. So konnten wir sicherstellen, dass wir vor brechenden Ästen geschützt sind. Nun blieb aber das Problem mit den abertausenden Blättern die der Baum Jahr für Jahr verliert. Um diese etwas fernzuhalten plante ich die Errichtung von Seitenwänden. Diese Wände wollte ich so gestalten, dass sie möglichst viel Schutz vor Wind und Wetter sowie den lästigen Blättern bieten, aber dabei nicht zu drückend wirken.

Die Planung

Sabine hatte die Idee, die einzelnen Wandflächen durch Stilelemente aufzulockern. Dafür kauften wir bei Hornbach fertige Einsätze wie zum Beispiel aus geschälter Haselnuss und geflochtene Weide um den strengen, geradlinigen Stil aufzulockern. Der Vorteil der vorgefertigten Elemente liegt darin, dass sie sich sehr einfach einbauen lassen und damit schnell ein toller Effekt erzielt werden kann. Preislich liegen die Elemente bei etwa 30 bis 80 Euro pro Stück.

Grundsätzlich baute ich alle fünf Elemente gleich auf. An der unteren Linie läuft eine horizontale Latte, die den Abschluss der Wand nach Unten bildet. Auf knapp 2 Metern Höher verläuft eine weitere horizontale Latte für mehr Stabilität und zur Befestigung der zusätzlichen Holzelemente. Die vertikalen Latten sind abwechselnd jeweils an der Außen- und Innenseite der Horizontallatten fixiert.

Die vertikalen Latten wurden an die Außenseite der Carport-Konstruktion geschraubt. Dadurch erhält die gesamte Konstruktion eine besonders hohe Verwindungssteifigkeit selbst wenn es sehr hohe Windgeschwindigkeiten gibt.

Die Ausführung

Damit die Lärchenlatten nicht direkt auf der Konstruktion des Carports aufliegen, legte ich Karosseriescheiben zwischen die Latten und die Träger. Die Scheiben mit 30mm Durchmesser und 3mm Höhe sind perfekt geeignet um gerade so viel Abstand zu schaffen, dass sich keine Staunässe bildet. Da die Scheiben aber natürlich sehr schwer in position zu bringen sind, wenn man nur zwei Hände hat, überlegte ich mir eine Möglichkeit sie zuvor schon an die richtige Stelle zu bringen. Dafür bohrte ich die Löcher für die Schrauben vor und klebte mit einem Klecks Kleber die Scheiben über das Loch auf die Latten. So konnte ich sie genau dort anbringen wo ich sie brauchte.

Für zusätzliche Stabilität schraubte ich die äußeren Latten mit Spax Universalschraube 5,5×50 T-Star plus Holzschrauben an die Querträger. Die inneren Latten wurden mit dem Prebena Druckluftnagler fixiert. Die Löcher der Nagelköpfe sind sehr klein und kaum sichtbar.

Neben den gekauften Elementen baute ich auch noch eigene Einlagen die später mit alten knorrigen Weinstöcken verziert werden und für ein saisonales Acrylbild den Platz bieten. Diese Felder entstanden aus Pressspanplatten die ich anthrazit lackierte und aufgenagelten Rahmenleisten.

Auch für das Zierelement aus geschältem Weidegeflecht musste ich einen Rahmen bauen, da ich es anders nicht in die Leistenfläche integrieren hätte können. Ebenfalls sehr aufwendig war die Montage der Leisten, da ich jede einzelne genau auf Maß und im entsprechenden Winkel der Deckenträger sägte. Die Träger sind im Winkel von 6° montiert und daher wenig problematisch gewesen. Die Stützbänder mit über 60° Winkel waren dann wesentlich schwieriger anzupassen, da meine Bosch Kappsäge es nicht zuließ Winkel über 50° einzustellen.

Obwohl sowohl die Decke als auch die Wände mit Latten aus Lärchenholz gestaltet sind, wirkt der gesamte Bereich nicht drückend, sondern offen und auch ein bisschen edel. Vor allem wenn Abends die Beleuchtung angeht ist die Wirkung einmalig.

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