Samstag, April 27, 2024
Bauherrnopfer

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Geschichten vom Hausbau, der Gartengestaltung und noch mehr

KNX Projekte

Das größte Problem beim DYI KNX Projekt ist die Programmierung der Systemgeräte am KNX Bus. Nicht weil man es nicht hinbekommen würde, sondern weil die benötigte ETS5 Lizenz so teuer ist, dass es sich eigentlich nicht rechnet die Arbeit selbst zu machen, wenn man sich die Software kaufen muss. Mir ging es ähnlich. Allerdings hatte ich neben meinem KNX-Projekt auch noch ein paar andere Projekte für Freunde erstellt. So rechnete sich der Kauf der Software-Lizenz.

Gerne unterstütze ich euch bei euren Projekten auf Honorarnotenbasis.
Die Preise dafür sind sicher fair und vom jeweiligen Projekt abhängig, bei dem einige Fragen eine maßgebliche Rolle spielen:

  • Wie viele Aktoren gibt es?
  • Welche Art von Aktoren (Dimmer, Schaltaktoren, Heizung- oder Jalousieaktoren, etc.)
  • Wie viele Schalter in dem Projekt sollen integriert werden?
  • Welche Art von Tastern kommen zum Einsatz? Denn einfache Taster haben meist nur wenige Einstellungsmöglichkeiten. Taster mit Display und Mehrfachfunktionalitäten sind dann wiederum sehr aufwendig zu parametrisieren.
  • Werden PIR (Bewegungsmelder) eingesetzt?
  • Wie viele Rollläden und/oder Raffstores sollen gesteuert werden?
  • Soll Beleuchtung und Beschattung zeitgesteuert/wettergesteuert/lichtgesteuert werden?
  • Soll ein Server verknüpft werden?
  • Wo soll die Inbetriebnahme erfolgen? Wir sind Süden Wiens zuhause, kommen aber gerne zu euch um die Systemgeräte zu beladen.

Bereits ohne Server lässt sich wirklich viel automatisieren in einem KNX Smarthome, sofern eine Wetterstation und im besten Fall noch ein Zeitgeber vorhanden sind. Ich bespreche das gerne mit euch bevor ihr eurem Elektriker den Auftrag gebt oder euch die benötigte Hardware bestellt.

Was alles möglich ist

Die Beleuchtung abhängig von der Lichtstärke der Umgebung steuern

Wir haben in unserem Haus und auch in unserem Garten eine Vielzahl an Beleuchtungskörpern von der Dämmerung abhängig gemacht. So werden natürlich die Leuchten entlang der Wege, im Carport und unter der Eingangsüberdachung ebenso lichtabhängig geschaltet, wie zum Beispiel die Poolbeleuchtung im Sommer und die Sitzplatzbeleuchtung. Aber auch die Weihnachtsbeleuchtung orientiert sich sowohl an der Dämmerung als auch an der Uhrzeit. Damit wir die Stromkosten im Rahmen halten aktiviert sich die Weihnachtsbeleuchtung nur nach 5:45 morgens und bis spätestens 21:00 abends, wenn die Dämmerung unter einem bestimmten Schwellwert liegt.

Ebenso wird die Beleuchtung in unserem Treppenhaus gesteuert, damit es dort nie zu dunkel wird. Natürlich auch die Nachtbeleuchtung, die uns den nächtlichen Weg zur Toilette erhellt.

Die Beschattung abhängig von der Lichtstärke der Umgebung steuern

Noch praktischer als die Steuerung der Beleuchtung finde ich persönlich die Automatisierung der Beschattung. In Verbindung mit einer Wetterstation lassen sich so Schwellwerte für eine maximale Helligkeit, oder eine maximale Temperatur und natürlich für die Dämmerung heranziehen um die Beschattung zu steuern. So fahren bei uns die Rollläden und Raffstores zum Beispiel nach unterschreiten einer Bestimmten Helligkeit abends herunter und öffnen sich dann morgens wieder automatisch, wenn das gewünscht ist. Damit die Beschattung in den Schlafräumen nicht raufgeht, wenn man das nicht will, lassen sich Sperrobjekte auf die Taster im Zimmer legen, die das automatische Öffnen aber auch Schließen der Beschattung verhindern. Zudem wird in die Entscheidung auch noch die Raumtemperatur einberechnet, damit wir im Sommer eine Überhitzung des Hauses verhindern, im Winter jedoch möglichst viel Wärme durch Sonnenenergie ins Haus bekommen. Die Wetterstation an der Südfassade, das ist der kleine weiße Teil unter dem rechten OG-Fenster, liefert die nötigen Daten.

Ebenso lassen sich die Signale von Fensterkontakten sehr gut für die Steuerung heranziehen. Wird ein Fenster gekippt, so kann der Rollladen auf eine voreingestellte Höhe hochfahren sofern er geschlossen ist, um zum Beispiel nachts bei gekipptem Fenster etwas Luft herein zu lassen.

Raffstores können vor Sturmschäden geschützt werden, in dem man das Windsignal mittels Schwellwert dazu verwendet eine Alarm-Öffnung durchzuführen. Umgekehrt könnte man bei Regen bestimmte Rollläden schließen um die Scheiben vor Verschmutzung zu schützen. Das ist vor allem bei hoch gelegenen Fixverglasungen recht praktisch.

An heißen und vor allem sonnigen Sommertagen kann das Haus vor Überhitzung geschützt werden indem man die Rollläden auf eine Position fahren lässt, wenn ein bestimmter Schwellwert bei der Helligkeit überschritten wird.

Die Heizungssteuerung

Das ist bei uns ein etwas spezieller Fall, da wir unser Haus komplett mit Holz heizen, jedoch über eine Fußbodenheizung. Da dies nur geht, wenn eine Einzelraumregelung vorhanden ist, haben wir in allen Wohnräumen Raumtemperatur-Controller verbaut und die entsprechende Logik implementiert, die dafür sorgt, dass die eingestellte Raumtemperatur gehalten wird und die Umwälzpumpe der FBH eingeschaltet wird sobald sich ein Heizkreis öffnet.

So lässt sich die Wärme des Holzofens perfekt auf die Räume verteilen und höchster Komfort trotz der Beheizung durch Holz erreichen. Auch hier ist die Verknüpfung mit Fensterkontakten ein praktisches Feature, das dabei hilft Energie zu sparen, da in Räumen in denen die Fenster geöffnet sind nicht geheizt wird.

Information und Komfort

Im Laufe der Jahre haben wir einige Einstellungen gefunden, die sich als sehr praktisch erweisen. So lassen wir zum Beispiel auf den Displays in den Badezimmern und bei der Eingangstüre die Außentemperatur anzeigen. Das hilft bei der Wahl der richtigen Bekleidung, und oft auch bei der Entscheidung ob wir früher aus dem Haus müssen. Wir lassen uns nämlich auch Morgenfrost anzeigen, was vor der Errichtung des Carports bedeutete, dass wir Eiskratzen mussten. Aber auch jetzt ist diese Info oft ganz nützlich.

Auf den Tastern liegen bei uns eine Vielzahl von Komfortfunktionen wie Szenen, Gruppierungen oder zum Beispiel eine Gruppenadresse die unserem Haus sagt, ob wir zuhause sind oder nicht. Damit lässt sich das Haus quasi in einen Standby-Zustand versetzen.

Szenen und Gruppierungen

Der eigentliche Vorteil eines Smart Homes ist ja der Komfort der einfachen Steuerung von vielen Verbrauchern. Gerade das Gruppieren oder Verbenden von Szenen sorgt in diesem Zusammenhang für eine Vereinfachung. So schalten wir bei uns kaum noch einzelne Verbraucher. Vielmehr gibt es für verschiedene Tätigkeiten unterschiedliche Szenen.

  • Die Szene Abend schaltet bei uns bestimmte Leuchten im Wohnbereich ein und dimmt sie auf einen vorgewählten Wert. Sind Beschattungen noch nicht geschlossen, dann fahren diese auf 100% herunter. Es werden gleichzeitig andere Beleuchtungen abgeschaltet, um eine angenehme Stimmung zu schaffen.
  • Mit der Szene Kochen werden im Küchenbereich die gewünschten Einstellungen in Sachen Beleuchtung und Lüftung getroffen.
  • Die Szene Party wiederum deaktiviert manche Taster, damit unsere Gäste nicht versehentlich Verbraucher ein- oder ausschalten. Es werden bestimmte Beleuchtungen maximal stark hochgedimmt und bestimmte Rollläden gesperrt, damit der Weg auf die Terrasse frei bleibt.
  • Gehen wir schlafen, so rufen wir die Szene Gute Nacht ab. Diese schaltet alle Beleuchtungen im Wohnbereich und in der Küche aus und versetzt das Erdgeschoß in eine Art Standby, so dass keine ungewünschten Verbraucher mehr aktiv sind.

Wir haben noch viele Szenen für jede Gelegenheit.

Sprachsteuerung

Gut das ist nun wirklich ein Feature, das sowohl praktisch als auch teuer ist. Denn um eine Sprachsteuerung über Alexa, Siri, Google & Co. zu realisieren benötigt man leider relativ teure Hardware. Wir haben dafür den GIRA Homeserver 3 im Einsatz. Dieser bietet natürlich neben der Verknüpfung mit Sprachassistenten auch noch eine Menge anderer Vorteile wie zum Beispiel unbegrenzte Logikfunktionen und eine frei Erstellbare Visualisierung die ein Steuerung über den Browser von überall weltweit zulässt.

Reicht einem die Verknüpfung mit Sprachassistenten aus, so genügt zum Beispiel die 1Home Bridge, die es erlaubt die Steuersignale aus dem Internet direkt auf den KNX Bus zu senden. So lässt sich das Haus dann ganz bequem mit Alexa oder Siri steuern.

Wir nützen das täglich durch Alexa Routinen die beim Aufstehen, wenn der Wecker im Schlafzimmer signalisiert, bereits die Rollläden in Position bringen, bestimmte Beleuchtungen und die Kaffeemaschine einschalten und uns dann die Termine des Tages, die aktuellsten Nachrichten und letztendlich unseren Lieblingsradiosender zum Frühstück aufrufen. So wird das Smart Home dann so richtig smart und komfortabel.

Wenn wir das Haus verlassen verabschieden wir uns von Alexa, die daraufhin die Lichter im Haus ausschaltet, die Wiedergabe auf allen Geräten stoppt und das Haus in den Standby Modus versetzt. Sobald wir nach Hause kommen versetzt Alexa das Haus wieder in den Anwesenheitsmodus.

Visualisierung

Wie bei der Sprachsteuerung geht es auch hier nicht ohne zusätzliche Hardware. So kommt bei uns der Gira Homeserver 3 zum Einsatz. Mittlerweile gibt es allerdings schon eine Vielzahl an Alternativen die wesentlich günstiger sind. Was auch immer man verwendet, der Vorteil von Visualisierung liegt auf der Hand, denn dadurch lassen sich die Funktionen im Haus auch noch schön und übersichtlich darstellen.

Und noch so viel mehr

Es endet dort, wo einem die Ideen ausgehen. In unserem Fall ist sogar die Steuerung der Pooltechnik im KNX System integriert. Potentialfreie Binärkontakte erkennen Wasserstände und Schaltzustände und aktivieren in Abhängigkeit von Uhrzeit, Jahreszeit, Außentemperatur, Wassertemperatur, Temperatur des Vorlaufs am Wärmetauscher und der Nutzung des Pools die Umwälzpumpen und die Salzanlage unserer Pooltechnik.

Upload des Projekts auf die KNX Geräte

Wenn das Projekt in ETS5 erstellt ist und die Verknüpfungen zwischen Systemgeräten, Tastern und Aktoren hergestellt sind, dann fehlt nur noch der Upload der Gruppenadressen und Parameter auf die Geräte. Dies muss vor Ort passieren und dauert je nach Hausgröße zwischen 2 und 6 Stunden.

Wir setzen auf eine Web-Visualisierung, die sich auf jedem Endgerät mit Webbrowser ausführen lässt. So kann jeder Mitbewohner seine eigene Instanz aufrufen und erhält dort alle Steuerfunktionen die er benötigt. Dabei lässt sich bei uns jede Steckdose, Beleuchtung, Beschattung und Szene über die Visu aufrufen. Auch die Poolfunktionen, Weihnachtsbeleuchtung und Halloween-Special-Beleuchtung werden über die Web-Visu gesteuert.

Wie geht es weiter?

Falls ihr am Anfang eures Projektes steht, dann unterhalte ich mich gerne mit euch über eure Wünsche und gebe euch Tipps zu eurem Bedarf. Wie viele Aktoren, Taster, Sensoren und andere Systemgeräte ihr benötigen werdet. Was alles möglich ist und was zusätzliche Hardware benötigt um umgesetzt zu werden. Wobei ich euch helfen kann und was ihr selbst machen könnt. Und nicht zuletzt was euch das ganze kosten kann, wenn ich euch mit der Programmierung der Systemgeräte helfe.

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